Die Geschichte des Rock, kurz gefasst
Rock. Ein Genre, das seit Jahrzehnten eine große Bedeutung für die Musikindustrie hat. Auch heute gehört es immer noch zu den beliebtesten Musikrichtungen. Allerdings ist Rock heutzutage ein Begriff, der eine riesige Spanne an Subgenres umfasst. Vom elektronischen Synth und Industrial Rock, über depressiven Gothic Rock, „fuck-the-system“ Punk Rock, schnellen Hardrock, bis hin zu Heavy Metal. Im Grunde genommen wird, in der zweiten Dekade des einundzwanzigsten Jahrhunderts, alles als Rock bezeichnet, wo eine oder mehrere Gitarren verzerrt werden. Es gibt bereits so viele verschiedene Subgenres, und bei einigen kann man kaum glauben, dass sie sich unter einem Begriff zusammenfassen lassen. Bereits in den 1960er-Jahren waren die Rock-Fans in zwei Lager aufgeteilt: Auf der einen Seite die Beatles mit dem sogenannten Beat und auf der anderen Seite die Rolling Stones, die, ironischerweise, laut dem Magazin „Rolling Stone“ als die Gründerväter des modernen Rock gelten. An dieser Stelle kommt die Frage auf: Wie kam es zu dieser Teilung? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten, da es bei jedem Subgenre eine eigene Geschichte gibt. Grob lässt sich sagen, dass gewisse Gruppierungen, auf der Grundlage von etwas bereits bestehendem, etwas Neues, etwas Eigenes schaffen wollten. Viel detaillierter lässt sich eine andere Frage beantworten:
Wo liegt der Ursprung des Rock?
Die Ursprünge des Rock liegen bei „Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll“. Dazu müssen wir weitere zwanzig Jahre in die Vergangenheit reisen, in die 1940er-Jahre. Die Musik dieser Zeit erinnert interessanterweise durch einen dauerhaften „Shuffle“ eher an eine ruhige Jazzbar, als an Rock, wie wir ihn heute kennen. „Shuffle“ bezeichnet ein leichtes zeitliches Versetzen jeder zweiten Achtelnote.
Der Rock ‘n‘ Roll fand in den 40ern, als Teil einer weißen rebellischen Jugendkultur, in den Vereinigten Staaten Amerikas seinen Anfang. Zu der damaligen Zeit kamen weiße und schwarze Menschen, kulturell gesehen, kaum miteinander in Berührung. Außerdem wurden schwarze Menschen zu der damaligen Zeit viel stärker diskriminiert und Rassismus war im Allgemeinen ein wesentlich größeres Thema als heutzutage. Aus diesem Grund ist es wichtig zu erwähnen, dass es eine weiße Kultur war.
Es war eine Jugendkultur, bei der es größtenteils um das „Underdog-Dasein“, ein immer fortwährendes und rastloses Umherziehen und selbstverständlich Drogen ging. Das hört sich so an, als würden die ersten Rocker den Hippies ähneln. Das taten sie auch. Nur wurde nicht gekifft, sondern getrunken und der Slogan lautete nicht „Frieden für alle“, sondern „Das System ist an allem schuld. Wir machen was wir wollen. Uns kann keiner was sagen!“ Selbstverständlich brauchte diese Jugendkultur etwas, womit sie sich identifizieren könnte. Neben Kleidung und Sprache verbindet nur wenig Menschen so gut wie Musik. Also brauchte dieser junge Kreis ein eigenes Klangbild. Und wenn sich die weiße Jugend der Vereinigten Staaten mal so umsah, fand sie in den typischen weißen Elternhäusern vor allem eines: Country-Musik. Ein Genre, das überhaupt nicht zu einer rebellischen Kultur passen konnte. Also bediente man sich bei dem dunkelhäutigen Teil der Bevölkerung fand den Rhythm and Blues und nannte das ganze Rock ‘n‘ Roll. Geboren war der Rock als eine überdrehte und groteske Version des sanften Rhythm and Blues.
Dieser bizarre Teil des Rock ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben, wie man in dem Artikel Das Hässliche im Mitmenschen als Konzertbesucher, der FAZ lesen kann. Kurz zur Erklärung: Der Rhythm and Blues ist eine Mischung aus Blues und Gospel. Rythm and Blus hat übrigens nichts mit modernem R‘n‘B zu tun. Wer dazu mehr erfahren will, sollte sich unbedingt den Film Ray aus dem Jahr 2004 anschauen. In diesem wird gezeigt, wie der Rythm and Blues quasi erfunden wurde. Blues und Gospel entstanden beide als Teil der afroamerikanischen Kultur, der Blues, unter anderem, aus Country-Musik und den so genannten „Work-Songs“, rhythmischen Liedern, die schwarze Sklaven bei der Arbeit sangen. Aus diesem Grund bestehen Blues-Texte bis heute aus ewigen Gejammer. Auf der anderen Seite haben wir Gospel. Gospel ist, einfach formuliert, Kirchenmusik. Aber nicht die uns Europäern bekannte langsame, oft lateinische Kirchenmusik. Es ist eher eine schnelle und fröhliche Musik, bei der auch immer getanzt wird und die in der afroamerikanischen Kirche praktiziert wird. Ihr textlicher Inhalt: Jesus hat uns alle gerettet und wir sollten uns darüber freuen und feiern. Kurz zusammengefasst: Gäbe es keine schwarzen Christen, gäbe es in Norwegen keine Black Metal Fanatiker, die Kirchen anzünden würden. Wie ironisch!